Archiv vom August 27th, 2008

Forstwirtschafte Wüstenreise ins Land der Schwachköpfe

..Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht..

Wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus..

Oder einfach nur strunzdoof im Kopp!

So könnte ich in den folgenden Post einleiten.. Aber so richtig passt das alles nicht. Drum mach ichs einfach mal ohne.
Vor ein paar Tagen war wieder son Wüstenpirat im Laden. Mit dem Schiff durch die Servicewüste Deutschland. Bis an die Zähne bewaffnet mit Unkenntnis und dummen Sprüchen. Es wäre auch durchaus möglich gewesen dass er blind war, wenngleich er über keine Binde verfügte..
Zum besseren Verständnis der folgenden Zeilen hier noch kurz ne fixe Zwischeninfo: Der uns allen Bekannte Schwedisch-Japanische Konzern, nennen wir ihn mal Eri Sonssen, bietet auf seiner Website eine Suche nach Servicepartnern an. Man kann nach Verkaufsstellen, Updatepartnern, Reparaturannahmesammelstellen und Reparaturstellen forschen.
Ich war mitten in einem Beratungsgespräch als er und seine Frau den Shop betraten. Ich fragte wie immer ob es ein kurzes Anliegen wäre und hoffte auf eine verjahende (gibts das Wort?) Antwort.

Kunde: „Ja, ich denke schon. Dürfte nicht lange dauern.”
Ich: „Worum geht es denn?” (Ich bat die zu beratenden Kunden kurz um geduld)
K: „Ich habe hier ein Handy und das müssen sie mal wegschicken!”

So! V*rsch*ss*n! Auf “muss” und jegliche Abwandlungen reagier ich ja enorm allergisch! In Verbindung mit dem dazu aufgesetzten “Ich bin der König von Deutschland – Gesichtsausdruck” hatte er schon verloren. Ich bin eigentlich nicht groß oberflächlich oder suche mir fix irgendwelche Vorurteile für “Neukunden”, aber ich traue mir nach 4 Jahren zu zu erkennen ob ich es mit einem netten, neutralen oder nervenden/stressenden Kunden zu tun habe. Er zählte mit dem ersten Satz zur 3. Spezies.
Und ich sollte recht behalten…

[leicht verduzt] I: „I.. Ich muss?”
K: „Natürlich müssen sie!”
I: (um den spürbar nahen Ausraster des Kunden hinauszuzögern, versuchte ich erstmal abzulenken.) „Worum geht es denn überhaupt?”
K: „Mein $HandyirgendeinesHerstellers ist Kaputt!”
I: „Ach, echt? hätte ich jetzt echt nicht gedacht bei der Einleitung!
K: „Das startet neu, bleibt Hängen und hat noch tausend andere Probleme, dabei ist das erst 3 Monate alt!”
I: (ich wusste genau dass das Teil nicht von uns war, ich erlaubte mir die Frage aber dennoch) „Das haben sie aber nicht von uns, oder?”
K: „Nein, das ist von $Discounter!”
I: „Ja und warum kommen sie dann zu uns und gehen nicht zu $Discounter?”
K: „Sicher war ich das!”
I: „Ich steh ja total darauf ihnen alles in aus der Nase zu ziehen, nur weiter so sie lieber, guter, netter Mensch! Und was haben die gesagt?”
K: „Ich sollte mich an die Servicestelle wenden, drum bin ich hier.”
I: „Die meinten doch aber ihre eigene Servicestelle und keinen Handyladen sie völlig b*h*mm*rt*r Sp*t*n!!. (Ich war dabei, drum meine Aggression.. Ihr werdet noch verstehen warum ich hier so abgeh)
K: „Das ist mir jetzt eigentlich auch völlig egal, jetzt bin ich hier und will dass sie das jetzt wegschicken. Schließlich stehen sie im Internet auch als Servicepartner!”
So.. das war der Punkt an dem mir klar war, Service? Hier? Gern! Aber nicht für dich!
I: „Achso? Ja, kann gut sein, aber wir stehen da bestimmt nicht als Reparaturstelle!”
K: „Doch doch, stehn sie! Außerdem steht hier an ihrem Schaufenster ja auch das Logo von $HerstellerseinesHandys, also müssen sie mir das auch reparieren!”
Die beiden Kunden die immernoch auf die Fortsetzung ihrer Beratung warteten zuckten nur noch und versuchten nur kein aufsehen zu erregen,.. sie wirkten doch leicht verstört und wagten nicht ihm ins Wort zu fallen..
[Na warte Freundchen..]I: „Tut mir leid, aber wir dürfen nur Geräte annehmen die auch bei uns gekauft wurden, da unsere Werkstatt unseren Kaufnachweis braucht um das bei den Herstellern abzurechnen, und den können wir ja bei ihrem $Discounterhandy ja logischerweise nicht mitliefern.” – Stimmt nicht, aber hätt ich ihm sagen sollten dass er mir aufs übelste unsympathisch ist und er hier in “meinem” Laden gefälligst gewisse, eigentlich selbstverständliche Normen und Werte an den Tag zu legen hat um einen angemessenen Service zu bekommen? Irgendwann muss man auch mal Boss spielen! 😉
[Schon sichtlich genervt] K: „Sie stehen im Internet als Servicepartner, also schicken sie das jetzt ein.”
(Seine Frau hatte in der Zwischenzeit den Laden verlassen, die kannte seine Anfälle wohl schon..)
I: „Das sagten sie bereits dass wir da angeblich drinstehen würden, sind wir aber nunmal nicht. Wir nehmen definitiv nur Geräte an die hier gekauft wurden! *gern noch 1000x wiederhol*
Diese 2 Sätze durfte ich ungelogen noch mindestens 5x wiederholen eh er den Laden brüllend mit folgenden Worten verließ:

K: „BEI DEM SERVICE WÃœNSCHE ICH IHNEN DASS SIE HIER BALD PLEITE GEHN, SO EIN” *klick* da fiel die Tür ins Schloss.

Meine 2 Kunden schauten mich völlig verängstigt an und fingen dann kopfschüttelnd an lauthals zu lachen. Sowas hatten wir alle noch nicht erlebt.

Ich bin leider in dem Moment nicht auf die Idee gekommen selbst im Netz nachzugucken, tat das aber direkt danach und.. Nunja.. Seht selbst:

^^

Langeweile + Sekundenkleber = *grrr*

Gibts solche Spezies nur hier? Leute die sobald ein Anrufversuch vom Netz her zwangsgetrennt wurde direkt wieder anrufen? Am besten parallel mit 2 mobilen Kommunikationsapparaten! Als hätte sich in den 5 Sekunden irgendwas geändert..
Ich hab das recht häufig dass Kunden/Anrufer wohl der Meinung sind ich würde hier den ganzen Tag nur auf ihren Anruf warten.. Interessant auch bei denen die man kennt. Bzw. an der Nummer ERkennt (wuhu, ein Wortspiel xD). Die wissen ganz genau dass hier immer nur einer arbeitet und dennoch scheinbar mit der Wahlwiederholungstaste verschmolzen zu sein scheinen. Es ist doch nur logisch dass man auch irgendwann mal mit Kunden im Laden reden muss. Und ich persönlich lasse das Telefon dann lieber klingeln als dranzugehn und zu sagen dass man grad Kundschaft hat und man sich später meldet oder bla. Es kommt auch schonmal vor dass ich von Beginn bis Feierabend echt keine Zeit habe, da ginge sone Rückrufbitte eh unter. Ergo lass ichs sein. Wär dem Kunden mit dem ich eigentlich grad rede auch leicht unhöflich gegenüber. Aber das wollen ja einige Anrufer nicht checken..
So ergab sich letzte Woche die “Situation” dass ein Kunde innerhalb von 2 (!) Stunden 30x (!!) anrief.
Solche Kunden flippen dann ja eigentlich immer aus wenn man dann mal drangeht warum man denn nicht vorher dranginge und was fürn Saftladen und bla. Mit Callcenter isses nich richtig, aber ohne auch nicht. *seufz* In diesem Fall war es allerdings anders. Das geile geniale daran war ja, dass ich so nach dem 10ten Anruf zurückgerufen hab und ihm die Lösung seines Problems auf die Mailbox gelabert hab und ihm beim 31. Anruf dann gefragt hatte ob er mit meinem Vorschlag nicht klarkommen würde. Im Wahn seiner “Wahlwiederholungszwangsdrückung” hatte er das allerdings noch überhaupt nicht mitbekommen. *STIRNKLATSCH* – Aber ganz laut!
Darauf hin hat er sich mehrmals entschuldigt und gut wars. Nur 30x auf lautlos drücken weil Kunden zu beraten, das nervt schon LEICHT!

Von Hütchenspielern und anderem Beschiss

Neulich holte eine Kundin ihr Handy aus der Reparatur ab und brachte uns das Leihgerät wieder.
(Ein Mobiltelefon eines Schwedisch-Japanischen Herstellers. Wer eines hat, der kann ja mal auf den Akku schauen. Auf der Seite mit den Kontakten schlummert ein kleines weißes Feld, welches sich bei Flüssigkeitskontakt rosa, rot oder blutrot verfärbt.)
Ein Kollege brauchte an dem Tag zufällig selbst ein Leihgerät, also pappte ich seine SIM in das Handy und schaltete es ein. Nee anders. Ich versuchte es. Aber.. Rien ne va plus! Also Akku- & Deckel wieder raus/ab und nachschaun. Standardmäßig erstmal die Kontakte anschaun und über den Akku streichen ob implodiert oder dergleichen. Nix gewesen. Anderes Akku probiert, ging. Lag also definitiv am Akku. Den also nochmal genauer unter die Lupe genommen. Nach genauerem hinsehen fiel mir dann des Rätsels Lösung auf……… das Feld war rot. Konnte man allerdings wegen der Tonnen von Tipp-Ex Korrekturfolien und -flüssigkeit zur Korrektur von Tippfehlern bei der Verwendung von Schreibmaschinen darüber kaum sehen!!! oO Was auch immer jemanden dazu veranlasst das Zeug literweise auf so nen Akku zu schütten.
Da die Kundin nur ein paar Meter entfernt wohnte, stiefelte ich los die Sache aufzuklären. Angeblich hätte ihr altes Akku neben dem neuen gelegen als sie die SIM wechselte und ihre kleine Tochter hätte wohl die beiden vertauscht. Gut möglich. Erklärt aber immernoch nicht das übermalen des Flüssigkeitsindikators.. Sie ging da auch nicht weiter drauf ein, gab mir den richten Akku wieder und so war das erstmal für uns gegessen..
Wenn man schon b*sch**s*n will,.. warum dann bei nem popeligen Akku? *schulterzuck*
Leute gibts..
*kopfschüttel*