Kundenfreundlichkeit kennt Grenzen

Dieser eine Kunde, der:

– seit Anbeginn meiner Tätigkeit hier regelmäßig sein Handy aufladen lässt
(hat die einfachst Nummer die man sich vorstellen kann, merkt se sich aber nicht und besteht darauf, dass ich ihm die Karte auflad)

– in mittlerweile fast 10 Jahren gar 1 Gerät bei mir gekauft hat (30€)

– sich ständig irgendwelche neuen Nummern einspeichern lässt, weil selbst zu faul

und dafür noch NIE Trinkgeld gegeben hat, der beschwerte sich soeben, dass ich, im Kundengespräch vertieft, zwar wiedermal 1 Nummer bei ihm eingespeichert habe, nicht aber seine 1 SMS (ACHTUNDZWANZIG) löschen will und mit einem „Nö!” quittiere.
„*grummelmecker* Kundenfreundlichkeit!”

Irgendwann is auch mal gut.

Umtauschen! Sofort!

Die Tage war eine ältere Dame mit einem Samsung D900i im Laden. Das Teil müsste so 2007 rum auf den Markt gekommen sein. Die werte Dame erwarb es vor gut 4 Monaten (natürlich nicht bei uns). – An sich nicht schlimm, es ist immernoch verhältnismäßig gut ausgestattet.
Es war in diesen 4 Monaten schon einmal in der Reparatur, wegen eines Fehlers der jetzt wieder aufgetreten ist. Es kommt nicht über den Startbildschirm hinaus. Hängt also.
Und da ging das gezeter los!

„So gehts ja gar nicht”
„Ach wie, Sie können mir nicht helfen?”
„Na dann müssen die mir aber jetzt ein neues Gerät geben!”

Sie hat ja schließlich Garantie! Das geht ja gar nicht, dass sie jetzt schon wieder ohne Handy dastünde! Und ein Recht auf Umtausch hat sie ja sowieso!
Oh man… Genau, und im Autohaus bekomm ich auch nie einen Leihwagen, sondern bei jeder Minireparatur sofort ein neues Modell, am besten noch statt ner E- ne S-Klasse! Und für die Umstände die beim Ãœbertragen der gehäkelten Klorolle ins neue Fahrzeug entstehen natürlich auch noch ne Schadensersatzzahlung!

Man, manche Menschen leben echt sowas von realitätsfern…

Beratung aus Leidenschaft Langeweile 2

Sowas hier lieb ich ja auch!
Sie ließ sich ca. ne halbe Stunde beraten und kam jetz nach nem Monat wieder und wollte nachträgliche Hilfe bei ihrem ONLINEVERTRAG. Sie wollte noch schnell die 40 EURO Onlinebonus absahnen. Ohne uns mal zu fragen ob wir den nicht auch zahlen könnten. Aber gut, dann muss sie eben damit leben von uns keinerlei Support bezüglich dieses Produktes zu bekommen. Da müssen wir dann auch mal konsequent sein.

Servicewüste XY unbekannt

Erstaunlich wievielen Kunden es unbegreiflich erscheint für ne Serviceleistung von uns nix bezahlen zu müssen. Ebenso häufig gibts aber welche die einfach alles für selbstverständlich hinnehmen. :/

Ick bin schon n Spassvogel, wa? ^^

Ab und an kommts vor dass der Laden mal für ein paar Minuten zu ist. Mit Zettel “Sind gleich wieder da”. Kommt vor wenn einer allein im Laden steht und ein Kunde einen Besuch wünscht (DSL einrichten oder son Quark) und nur zu einer Zeit kann die mit unseren Öffnungszeiten kollidieren. Um den Kunden nicht zu verprellen kommt dann halt das Schild ran. Kommt jetzt nicht täglich vor, aber schon ab und an.

Heute dann der Knaller:

K: „Ihre Öffnungszeiten sind n Witz, wa?”
[total perplext] I: „Guten Morgen, was, wieso?”
K: „Morgen. Na ich stand hier 5 Minuten nach Ladenöffnung und keiner war da! Und überhaupt war ich schon öfter hier und immer war zu!”
[Komisch, da ich genau weiß dass ich 3 Minuten nach Öffnung die Kasse hochgefahren hab und auch schon einen Kunden im Laden hatte, hätte ich 5 nach aber jemanden vor der Tür stehen sehn – aber das werd ich ihm mal nicht unter die Nase reiben.] I: „Kann nicht sein da war ich schon hier. Und sollte mal keiner hier sein hängt ein Schild an der Tür!”
[zettert rum] K: „Jaja…”

*kopfschüttel*
Mit sowas muss dann wieder die Woche beginnen, wa? *hmmpf*
Ich musste mir die ganze Zeit verkneifen ihn zu fragen ob er denn die Uhr schon umgestellt hat. War mir zu heikel sonst käme wieder son „Für wie blöd halten sie mich denn?”. Wäre aber geil gewesen wenns wirklich so gewesen wär.. xD
Noch dazu gings nur um n lächerliches Paket. Na das ist ja auch so furchtbar dringend. Das wär auch garantiert einer der Typen die unser Angebot daheim was einzurichten dankend WÄHREND unserer Öffnungszeiten annehmen würde.

Forstwirtschafte Wüstenreise ins Land der Schwachköpfe

..Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht..

Wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus..

Oder einfach nur strunzdoof im Kopp!

So könnte ich in den folgenden Post einleiten.. Aber so richtig passt das alles nicht. Drum mach ichs einfach mal ohne.
Vor ein paar Tagen war wieder son Wüstenpirat im Laden. Mit dem Schiff durch die Servicewüste Deutschland. Bis an die Zähne bewaffnet mit Unkenntnis und dummen Sprüchen. Es wäre auch durchaus möglich gewesen dass er blind war, wenngleich er über keine Binde verfügte..
Zum besseren Verständnis der folgenden Zeilen hier noch kurz ne fixe Zwischeninfo: Der uns allen Bekannte Schwedisch-Japanische Konzern, nennen wir ihn mal Eri Sonssen, bietet auf seiner Website eine Suche nach Servicepartnern an. Man kann nach Verkaufsstellen, Updatepartnern, Reparaturannahmesammelstellen und Reparaturstellen forschen.
Ich war mitten in einem Beratungsgespräch als er und seine Frau den Shop betraten. Ich fragte wie immer ob es ein kurzes Anliegen wäre und hoffte auf eine verjahende (gibts das Wort?) Antwort.

Kunde: „Ja, ich denke schon. Dürfte nicht lange dauern.”
Ich: „Worum geht es denn?” (Ich bat die zu beratenden Kunden kurz um geduld)
K: „Ich habe hier ein Handy und das müssen sie mal wegschicken!”

So! V*rsch*ss*n! Auf “muss” und jegliche Abwandlungen reagier ich ja enorm allergisch! In Verbindung mit dem dazu aufgesetzten “Ich bin der König von Deutschland – Gesichtsausdruck” hatte er schon verloren. Ich bin eigentlich nicht groß oberflächlich oder suche mir fix irgendwelche Vorurteile für “Neukunden”, aber ich traue mir nach 4 Jahren zu zu erkennen ob ich es mit einem netten, neutralen oder nervenden/stressenden Kunden zu tun habe. Er zählte mit dem ersten Satz zur 3. Spezies.
Und ich sollte recht behalten…

[leicht verduzt] I: „I.. Ich muss?”
K: „Natürlich müssen sie!”
I: (um den spürbar nahen Ausraster des Kunden hinauszuzögern, versuchte ich erstmal abzulenken.) „Worum geht es denn überhaupt?”
K: „Mein $HandyirgendeinesHerstellers ist Kaputt!”
I: „Ach, echt? hätte ich jetzt echt nicht gedacht bei der Einleitung!
K: „Das startet neu, bleibt Hängen und hat noch tausend andere Probleme, dabei ist das erst 3 Monate alt!”
I: (ich wusste genau dass das Teil nicht von uns war, ich erlaubte mir die Frage aber dennoch) „Das haben sie aber nicht von uns, oder?”
K: „Nein, das ist von $Discounter!”
I: „Ja und warum kommen sie dann zu uns und gehen nicht zu $Discounter?”
K: „Sicher war ich das!”
I: „Ich steh ja total darauf ihnen alles in aus der Nase zu ziehen, nur weiter so sie lieber, guter, netter Mensch! Und was haben die gesagt?”
K: „Ich sollte mich an die Servicestelle wenden, drum bin ich hier.”
I: „Die meinten doch aber ihre eigene Servicestelle und keinen Handyladen sie völlig b*h*mm*rt*r Sp*t*n!!. (Ich war dabei, drum meine Aggression.. Ihr werdet noch verstehen warum ich hier so abgeh)
K: „Das ist mir jetzt eigentlich auch völlig egal, jetzt bin ich hier und will dass sie das jetzt wegschicken. Schließlich stehen sie im Internet auch als Servicepartner!”
So.. das war der Punkt an dem mir klar war, Service? Hier? Gern! Aber nicht für dich!
I: „Achso? Ja, kann gut sein, aber wir stehen da bestimmt nicht als Reparaturstelle!”
K: „Doch doch, stehn sie! Außerdem steht hier an ihrem Schaufenster ja auch das Logo von $HerstellerseinesHandys, also müssen sie mir das auch reparieren!”
Die beiden Kunden die immernoch auf die Fortsetzung ihrer Beratung warteten zuckten nur noch und versuchten nur kein aufsehen zu erregen,.. sie wirkten doch leicht verstört und wagten nicht ihm ins Wort zu fallen..
[Na warte Freundchen..]I: „Tut mir leid, aber wir dürfen nur Geräte annehmen die auch bei uns gekauft wurden, da unsere Werkstatt unseren Kaufnachweis braucht um das bei den Herstellern abzurechnen, und den können wir ja bei ihrem $Discounterhandy ja logischerweise nicht mitliefern.” – Stimmt nicht, aber hätt ich ihm sagen sollten dass er mir aufs übelste unsympathisch ist und er hier in “meinem” Laden gefälligst gewisse, eigentlich selbstverständliche Normen und Werte an den Tag zu legen hat um einen angemessenen Service zu bekommen? Irgendwann muss man auch mal Boss spielen! 😉
[Schon sichtlich genervt] K: „Sie stehen im Internet als Servicepartner, also schicken sie das jetzt ein.”
(Seine Frau hatte in der Zwischenzeit den Laden verlassen, die kannte seine Anfälle wohl schon..)
I: „Das sagten sie bereits dass wir da angeblich drinstehen würden, sind wir aber nunmal nicht. Wir nehmen definitiv nur Geräte an die hier gekauft wurden! *gern noch 1000x wiederhol*
Diese 2 Sätze durfte ich ungelogen noch mindestens 5x wiederholen eh er den Laden brüllend mit folgenden Worten verließ:

K: „BEI DEM SERVICE WÃœNSCHE ICH IHNEN DASS SIE HIER BALD PLEITE GEHN, SO EIN” *klick* da fiel die Tür ins Schloss.

Meine 2 Kunden schauten mich völlig verängstigt an und fingen dann kopfschüttelnd an lauthals zu lachen. Sowas hatten wir alle noch nicht erlebt.

Ich bin leider in dem Moment nicht auf die Idee gekommen selbst im Netz nachzugucken, tat das aber direkt danach und.. Nunja.. Seht selbst:

^^

Servicewüste mal anders

“Jeder” beschwert sich in diesem Land über die sogenannte Servicewüste. Ist ja bekannt. Aber heut morgen hab ich wieder ne Situation erlebt, bei der ich jede/n unfreundlichen Verkäufer/in verstehen kann. Rein intuitiv reagiert der Mensch ja auf Freundlichkeit mit selbiger und lässt bei Aggression zumeist auch recht schnell die Stimmbänder brummen. Und wenn sowas gehäuft vorkommt, dann müssen wohl auch nette Kunden darunter leiden. Und so entsteht die Servicewüste. – Einfach mal ne Annahme, die ich anhand des heutigen Erlebnisses aufstelle.

Die Begebenheit an sich ist eigentlich nicht weiter wild, aber demonstriert doch wieder wunderbar den Dunning-Kruger-EffektW.

Und so trug es sich zu:

Ich stellte wie jeden Morgen die Aufsteller (bzw. Kundenstopper) nach draußen, doch es saß ein Herr ein wenig zu nah an der “Aufsteller-Stamm-Stelle” (an nem Tischchen vom Café nebenan). Also bat ich ihn freundlich, ob er ein bisschen rücken könne. Darauf bekam ich ein Rumgrummeln und irgendwas vonwegen was ich ihn hier störe. – Da kam mir schon wieder die Galle hoch……..

„Tut mir leid, Sir, ich weiß ich bin es nicht wert die selbe Luft zu atmen wie Ihr und ich sollte sofort meinen Kopf unter eine Guillotine legen aufgrund dieser Bitte, Ihr habt ja so recht!”

Ich mein, würde ich den Aufsteller auf den Grund und Boden des Cafés stellen könnte ich ihn ja noch verstehen, aber wenn sein fetter Arsch 4 Buchstaben mitsamt dem Tisch 2qm Fläche von “unserem” Gehweg einnehmen, dann wär ich doch sooooooo klein mit Hut! Die Hauswand hat sogar ne andere Farbe, das kann man gar nicht übersehen. Wir sind so lieb und nett und sagen nichts gegen diesen Tisch, der da eigentlich nicht stehen dürfte, aber wenn sowas wieder kommt.. *tief durchatme*

JA, ich weiß, es ist das Aufregen nicht wert, aber sowas kommt schon erschreckend oft vor.. Ein Glück, dass sich meine Haare nicht dementsprechend grau färben..