Mein erstes Mal

Für jeden kommt einmal der Moment, indem er im Einzelhandel jemanden “rausschmeißt”.
Bei mir nun so geschehen nach 9 Jahren.

Älterer Sack Herr schon beim durch die Tür schreiten: „Sind se für Bea-fon (stellen Seniorenmobilfunktelefone her) zuständig?”
Ich: „Kommt drauf an.” (Kostenloser Service für nicht hier gekaufte Geräte wird ja gern mal bei Kunden vorausgesetzt)
„Auf Vordermann bringen.”
„Ah. Na was denn?”
„Na auf Vordermann!”
„Hm?”

*Kunde schüttelt den Kopf, geht, steht im Türrahmen*

„Na was denn genau?”
„Na hier Uhrzeit und sowas. Is doch klar! Aber das geht wohl nich mit ihrem Verstand!”
„Dann verlassen Sie bitte sofort den Laden!”

Erst ‘s Maul nich aufkriegen und dann große Fresse. Spaten ey!

Taugt?

Kunde: „Hier, vor’n paar Tagn, von mir oos och Wochn, war bei MediaMarkt so’n Klapphandy drin. Toogt dit wat? Wie dis heißt weiß ick aba nich meh’a. Irgendso’n komischit Zeichen!”

Eine Schrull’je am Morgen,…

… verbreitet schlechte Laune und bringt Sorgen!

Rentnerin betritt mit ihrem stetig schweigenden Begleiter den Laden.

„Sind Sie von da drüben umgezogen?” *zeigt auf den Mitbewerber um die Ecke*
„Ähm. Guten Morgen. Nein? Wir sind hier schon 9 Jahre.”
„Soo, hier, mein Whatsapp geht nich mehr!”
[…]
„Wat muss ickn hier machen?! Bezahlen?”

Ich vermute, ihr kostenloses Jahr ist abgelaufen und erzähle ihr das auch so.
Sie öffnet Whatsapp mit einem DRUCK auf den berührungsEMPFINDLICHEN Bildschirm, da wird jeder Presslufthammer blass vor Neid.

Zu sehen auf feinstem DEUTSCH, dass ihre Version seit 3 Tagen veraltet ist und es gibt nichts anderes als einen “herunterladen” Button zu klicken.
Während ich das also herunterladen lasse, ihr sage „das dauert jetzt ein bisschen” und den nächsten Kunden anrede, reisst sie mir das Telefon aus der Hand und geht zeternd raus.

RENTNER!

Gel II

Der rüstige Rentner (rechnerisch vermutlich mittlerweile 77) war Donnerstag mal wieder hier:

„Schöne Haare ham Se sich da widda jemacht! Extra hübsch jemacht!”

Chaot! ^^

Bloody morning

Verwirrtes Rentnerpaar. Mit Öffnung in den Laden einfallend.

Er: „Morgen! Gucken Se mal, dat Ding jeht ni mea!”
Ich: „Hmm?”
Sie aus dem Hintergrund: „Wir hamm jestern angerufen und dit jeht nich! Und die uns och nich!”

(Sich verständlich auszudrücken gehört scheinbar nicht zu den Fähigkeiten die man in einem Menschenleben erlernen muss)

Ich: „Pardon?”
Er: „Dit jeht nich!”

Ein weiterer Kunde, der zeitgleich mit denen den Laden betrat, fängt schon langsam an zu verzweifeln…

Ich lasse mir das Handy geben, überprüfe das Guthaben, probiere im Laden anzurufen und ruf auch wieder zurück. Alles geht. Ton ist auch auf LAUT und Freisprechen geht genauso wie das normale.

Ich: „Ihr Handy hat keinen Fehler.”
Er: „Was?”
Sie: „hääääh?!!! DIT GEHT NICHT GESTERN!”
Ich: „Jetzt geht es aber!”
Er: „Das geht nicht!”
Ich: „Doch, doch, es geht. In alle Richtungen, rein, raus, alles funktioniert!”
Sie: „Aber unser Sohn hat das auch probiert und das geht nicht!”
Er: „GENAU!”
Ich: „Das kann ja gestern durchaus so gewesen sein, aber JETZT geht es!”
Sie: „Das geht auch nach $NameVomNachbardorf nicht!!!”
Ich: „Jetzt aber schon!”
Er: „RUFN SE MAL DIE NUMMER HIER AN!” *Zettelhinhalt*
Ich wähle. Klingelt. „Geht!”

In dem Moment nehme ich einen großen Blutstropfen an der Nase das Mannes wahr, hoffe aber, dass der das Gespräch über noch keine Liebschaft mit der Schwerkraft eingeht und sich noch ne Weile hängen lässt…
Aber wir sind ja hier nicht bei Wünsch-dir-was!
*PLATSCH*

Er: „Frau, komma ran hier, jib ma n Taschentuch!”
Sie: „Das geht nicht! und unser Sohn…”
Er: „FRAU! HIER! BLUT! TASCHENTUCH!”
Sie: „Sach doch was! Man! Hier! Oh man! Lass uns mal wieder ins Krankenhaus gehn!”
Er: „Ach, papperlapapp! DAS GEHT IMMERNOCH NICH! SOLLEN WIR DAS JETZT WEGSCHMEIßEN?”
Ich: „Doch, es geht! Ohne Probleme!” *wende mich dem wartenden Kunden zu* „Guten Tag, wie kann ich Ihnen helfen?”

Die beiden standen noch 1-2 Minuten rum und tuschelten sich was.
[…]
Mal ein etwas anderer Tagesbeginn…

EDIT: Der Sohn war nochmal hier und hats wieder gebracht. Das Mikro is putt. Konnt ich jetz auch nich erahnen. *abindieReparatur*

Unfreundlichfreundlich

Kundin. Rentnerin. Prepaidkarte abgelaufen.

Wollte ihr erklären, dass sie das Guthaben ja durch eine schriftliche Kündigung wiederbekommen könnte, sie daraufhin aber:
„Damit verschwende ich meine Zeit nich!!!”
Und hat die Tür schon halb offen.

„Gut, wenn Sie nicht wissen wollen wie Sie wieder an Ihr Geld kommen, schönen Tag noch!”

„Oh… Na dann erzähln Se mal!”
*erzähl*
„Dann dank ich Ihnen!”

GEHT DOCH!

Nachosterliches Haareraufen

Hier eine Geschichte aus der Osterzeit 2012, die sich noch passend dazu, im Entwurfsordner versteckt hatte:

Der Vogel war gestern mal wieder hier…

„Mein Handy will immer wieder die PIN neu haben!!!”
„Hmm? Zeigen Sie mal her!” *begutachte* „PUK! Nicht PIN! – Sie haben 3x den PIN falsch eingegeben!”
„Hab ich?”
„Scheint so!”
„Und nun?”
„Müssen Sie in Ihren Unterlagen mal danach suchen!”
„hmm. ok.”

Darauf folgte am Abend, kurz vor Feierabend, eine Nachricht auf den Anrufbeantworter:
„Ja, *durchatme* schön’n jutn Tach, hier is Fooojel! Ich woa heudde bei Ihnen, *durchatme* wegen eine Prepaidkarte, ich hab da eine, äh, die, äh, den Fehler gemacht, äh, dass ich die PINNummer, äh, falsch eingegeben habe und äh, Sie haben mich aufgeklärt, wie die Sache richtig zu handhaben wäre. So, nun werde ich heute wohl kein Glück mehr haben, also probiere ich es morgen noch mal! Vielen Dank!”

20 Minuten vor Ladenöffnung am Folgetag dann die nächste Ansage auf der Mailbox:

„Ja, hier is nochma Fooooojel, ich hätte äääääh, gern nochmal die Frage gestellt, die Ihnen gestern Abend schon, äh, durchgesagt habe. Recht vielen Dank. Wiederhören.”

WAS FÃœR NE FRAGE?! ^^

Hat sich dann aber auch nicht mehr gemeldet.
Glaub ich.