Archiv vom February 21st, 2010

Obstgartenfail

So ein Apfel ist schon ein kompliziertes Stück Technik. Nicht!

Die Beteiligten:

  • Kunde mit 17″ Unibody Alu MacBook Pro (für alle die sich mit der Materie Apfel nicht auskennen, n Fallobst im Wert von fast 2000 €) – anwesend
  • Ladenblogger – anwesend
  • “Servicetechniker” aus $30km_entfernte_Stadt – abwesend

Das Problem:

Der Kunde brauchte, beruflich bedingt, Windows auf seinem Mac. Er selber hat aber keinerlei Plan was wie wo und überhaupt.
Für die Laien unter euch: Man kann Windows Parallel zu Mac OSX in einem eigenen Programm ausführen (sogenannte VM/virtuelle Maschine – VM Ware, Parallels oder VirtualBox) oder als natives Betriebssystem laufen lassen (dann muss man beim starten des Computers zwischen Win oder Mac wählen – Bootcamp).
Welche Installationsweise für ihn die beste war wusste er nicht, kannte aber eh die Unterschiede/Vor- & Nachteile auch nicht wirklich.

Die “Lösung”:

Auf Anraten eines Bekannten, fuhr er am Vormittag in eine 30km entfernte Stadt (auf gut Glück) zu einem PC-“Spezi”, der angeblich sein Handwerk verstehen würde.
Dort angekommen bekam er zwar die Antwort, dass sich der Herr nicht mit der Materie des Apfels auskennen würde, er es aber dennoch versuchen wird. Gesagt, getan, Laptop blieb da, Kunde fuhr wieder heim.
Am Abend rief er dort wieder an um sich nach dem Stand der Dinge zu erkundigen. Der “Spezi” schilderte ihm wieweit er bis jetzt gekommen sei. Nun.. Er hat 1 1/2h nach dem BIOS gesucht. – Ein Mac hat kein BIOS. Nicht in dem Sinn. Was auch immer er dadrin auch wollte. “BIOS beim Mac” gegooglet und er hätte seine Antwort. Aber nein. Man vergeudet Zeit und stellt sie dem Kunden auch noch in Rechnung (derbste Frechheit, aber da kommt noch mehr).
Das Ende vom Lied war, dass er nach 10h rumprobieren immernoch kein Microsoftbetriebssystem installiert hatte und schlussendlich den gesamten Rechner plattgemacht hat. WTF? Wozu? Er wusste sich halt nicht anders zu helfen.

Fazit:
Der Kunde musste den vollen Stundensatz bezahlen für einen Learning-by-Doing-Kurs des “Computerspezialisten”, hatte noch zudem den Stress sein MacOSX wieder neu aufzusetzen und ne eigentlich unnötige fahrrerei. – Hätte der Typ nicht direkt zugeben können, dass er sich mit nem Apple eben einfach nicht auskennt? Ich mein, ich hab ja nichts dagegen wenn man sich weiterbildet, aber dann doch nicht zu lasten der Kunden! – Er hat dann zwar Vista gratis bekommen, aber nur die Lizenz (in Form eines Stickers), keinerlei Packung oder Datenträger. Sehr suspekt irgendwie.

Fazit der Geschichte an sich:
Ãœber den Kunden hab ich schon vieles gebloggt, allerdings hab ich für ihn leider keinen eigenen ‘tag’ angelegt. Er verbockt sich immer woanders seine Technik und kommt dann wieder zu mir angekrochen um es richten zu lassen… *hmmpf* – Der lernt es nie, glaub ich!

P.S.:
Bei den Jungs von AHCT hat er nach mitnahme eines Flyers wohl auch angerufen, aber die haben laut seiner Aussage direkt die Segel gestrichen und ihm gesagt, dass sie keinen Support für Mac leisten. Richtig so! Lieber “nur” Windows, dann aber richtig, als sowas wie da oben!